2014



Es war einmal auf einer fernen Insel ganz weit weg. Der verwitwete Häuptling Abendwind, Oberhaupt der Groß-Lulus, hält vor seinen Stammesangehörigen eine flammende Rede, bei der er, dank der unpassenden Einwürfe seiner naiven Tochter Atala, immer wieder den Faden verliert und neu anfangen muss. Er verkündet, dass er noch heute Morgenbrise, Häuptling der benachbarten Papa-Tutus, zu einem Staatsempfang erwartet. Ein starkes Tief bestimmt das politische Klima zwischen den Groß-Lulus und den Papa-Tutus, denn die Häuptlinge beschuldigen sich gegenseitig, die Gattin des jeweils anderen vernascht zu haben (in des Wortes kulinarischer Bedeutung). Wie es nach guter alter Kannibalentradition der Brauch ist, soll ein zünftiges Festmahl abgehalten werden. Abendwind befiehlt seinen Wilden, nach einem Fremden Ausschau zu halten, der einen geeigneten Braten für das Bankett abgibt. Sodann wird die Versammlung aufgelöst.

Während des Häuptlings Tochter Atala vor ihrer Hütte mit Wilson spielt, entdeckt sie einen Fremden, der in einem eleganten Pariser Anzug steckt. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch. Es stellte sich heraus, dass der Fremde Schiffbruch erlitten hat und sich mit letzter Kraft auf die Insel retten konnte. Er stellt sich als Arthur vor, der im fernen Paris das Friseurhandwerk studiert hat. Solange Atala und Arthur miteinander plauschen, begutachten Abendwind und sein Koch den Fremdling und machen sich Gedanken, mit welchen Beilagen das überraschend angespülte Festmahl wohl am besten munden dürfte.

Unterdessen reist Häuptling Morgenwind Oberhaupt der Papa-Tutus, an. Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeitsfloskeln wird das Festmahl serviert. Während die Häuptlinge das Essen genießen, lenkt Morgenbrise das Gespräch auf seinen Sohn Arthur und preist dessen Vorzüge. Vor vielen Jahren hat er ihn in das ferne Paris bringen lassen, damit er dort etwas Anständiges lernt. Seine Zeit in der Zivilisation ist jetzt aber abgelaufen. Er ist bereits per Schiff auf dem Weg in die Heimat. Dem Häuptling der Groß-Lulu fährt plötzlich der Schrecken in die Glieder. Abendwind sieht den letzten Ausweg darin, das heilige Krokodil um Rat zu bitten…

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